Stellungnahme der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung zum Lesbenfrühlingstreffen (LFT) 2021 in Bremen
Die Hannchen-Mehrzweck-Stiftung hat in diesem Jahr dem Lesbenfrühlingstreffen (LFT) in Bremen finanzielle Förderung zugesagt bevor das Programm feststand; dieses wurde erst vor wenigen Tagen veröffentlicht.
Auch wenn die Organisatorinnen des LFT2021 Bremen in ihrer Stellungnahme zu den derzeit öffentlich vorgebrachten Vorwürfen betonen, trans* Lesben nicht explizit vom LFT ausgeschlossen zu haben, so impliziert bereits das Vorwort des Programms mit der detaillierten Aufzählung der auf dem LFT willkommenen Lesben – darunter „detransitionierte Lesben“ – den Ausschluss von trans* Lesben. Damit fallen die Organisatorinnen des LFT Bremen hinter die Erklärung „Das LFT schaut in die Sterne“ auf dem Lesben*frühlingstreffen in Köln 2019 zurück, in der betont wird: „wir wünschen uns einen Frauenraum. Nur wollen wir nicht bestimmen, welche sich als Frau/Frau* definieren darf und welche nicht“. Zum LFT Göttingen wurden Lesben und Lesben* eingeladen. Diese Schreibweise wird auch vom LesbenRing e.V. befürwortet, um unter anderem auch trans* Personen in die Community der Lesben* einzuschließen. Die diesjährige Einladung hingegen produziert Ausschlüsse. Der Eindruck der impliziten Exklusion und Ablehnung von trans* Lesben verfestigt sich mit dem in Teilen trans*phoben Programm.
Rechtlich ist es nicht möglich, die dem LFT zugesicherte Förderzusage zurückzuziehen. Der Vorstand der Hannchen Mehrzweck Stiftung distanziert sich jedoch hiermit mit Nachdruck vom LFT 2021 in Bremen. Die Exklusion einer Gruppe von Lesben* beim diesjährigen LFT widerspricht deutlich dem Selbstverständnis der Hannchen-Mehrzweck-Stiftung, welches in dem Leitbild der Stiftung festgelegt ist.
Antragsteller: Lesbenfrühlingstreffen/LFT vor Ort.e. V.
Fördersumme: 3.500 Euro