Durch eine Zustiftung des Historikers Dr. Wolfram Setz wurde 2006 dieser Themenfonds eingerichtet. Der Förderschwerpunkt dieses Fonds liegt in der Erforschung, Dokumentation und Darstellung der Geschichte von queeren Personen.
Karl Heinrich Ulrichs (1825-1895) eignet sich in besonderer Weise als Namensgeber. Er war sammelnder Forscher, wissenschaftlicher Aufklärer und politischer Aktivist in einem. Sein Auftritt vor dem Deutschen Juristentag 1867 in München ist so etwas wie die Geburtsstunde der homosexuellen Emanzipationsbewegung überhaupt. Seine Forschungen über das "Räthsel der mannmännlichen Liebe" (1864-1879) dokumentieren sein Ringen um Begrifflichkeit und wissenschaftliche Erklärungen zu dem Phänomen, das später "Homosexualität" genannt werden sollte, seinen jahrelangen Kampf mit der Öffentlichkeit und Obrigkeit und versammeln eine ungeheure Fülle an Informationen zum Leben der, wie er sie nannte, 'Urninge' und zum 'Uranismus' aus Literatur und Geschichte und vor allem aus seiner unmittelbaren Gegenwart.
Lange Zeit abgesunken in den Schatten der Vergangenheit, ist sein Wirken und seine Lebensleistung durch die historische Forschung der letzten Jahre dem Vergessen entrissen worden. In Göttingen, München, Bremen, Hildesheim, Hannover, Burgdorf, Aurich, Berlin, Stuttgart, L'Aquila und weiteren Orten erinnern inzwischen Gedenktafeln, Straßen und Plätze an den Pionier der Schwulenbewegung. Beispielhaft sind seine wissenschaftliche Neugier für alle Aspekte schwulen Lebens und seine "Sympathie für mitunterdrückte", sprich: seine Solidarität, die über 'urnische' Belange weit hinausweist.
Am 31.12.2023 betrug das Vermögen des Fonds 43.000 Euro.
Zustiftungen zu diesem Themenfonds sind ab einer Höhe von 1.000 EUR möglich.
Gefördert werden primär
Seit der Gründung im Jahr 2006 wurden durch diesen Fonds folgende Projekte gefördert: