Durch die Corona-Pandemie sind viele Vereine aus dem LGBTIQ*-Bereich in finanzielle Probleme geraten. Die hms konnte hier unbürokratisch helfen. Die Stiftung hatte daher Mitte April 2020 den Corona-Soli-Fonds in Höhe von 20.000 € aufgelegt.
Innerhalb von knapp drei Wochen erreichten die hms über 20 Anträge mit einem beantragten Fördervolumen, das weit über dem ausgeschriebenen Betrag von 20.000 € lag.
Insgesamt konnte die hms 16 Antragsteller*innen mit einem Fördervolumen von 400 bis 2.000 € unterstützen. Konkret wurden Fördermittel bereitgestellt, u.a. um Fixkosten angesichts des coronabedingten Einnahmeausfalls zu decken oder technische Geräte / digitale Infrastruktur anzuschaffen zur Aufrechterhaltung von Kommunikation und Beratung (Online-Beratung). Die Anträge kamen meist von Zentren aus mittelgroßen Städten, wie Neubrandenburg, Fulda, Trier, Wismar, Würzburg oder Osnabrück.
Viele Dankesbriefe an die hms zeigen, wie prekär die Situation in vielen Zentren ist und wie notwendig und hilfreich daher die Fördermittel der Stiftung waren.
Folgende Projekte wurden gefördert:
Unser Verein kann seit dem 18. März 2020 keinerlei Veranstaltungen anbieten. Die monatlichen Fixkosten betragen 560,- €, die wir aktuell nicht erwirtschaften können. Wir erhalten keinerlei kommunale Finanzierung. Wir sind Trägerverein des sich in Gründung befindlichen queeren Zentrums Wuppertal, Inside:Out, das am 21. März 2020 in Beisein des OB Andrea Mucke eröffnet werden sollte. Da wir davon ausgehen, bis Ende August geschlossen bleiben zu müssen und unser Verein nicht unter den Rettungsschirm Corona-Hilfen NRW passt, wissen wir ohne diese Förderung nicht, ob wir so lange durchhalten. Parallel bemühen wir uns auf unterschiedlichsten Wegen und Plattformen um Spenden und sonstige Fördergelder. (2020/C-01)
https://www.frauenzentrum-urania.de/
Auf Grund der CORONA-Pandemie ist es den Checkpoint nicht möglich seine Beratung wie gewohnt durchführen. Wir haben bei uns im Hause die AIDS-Hilfe, sowie die Trans*Beratung und die Trans*Angehörigengruppe und die Jugendgruppe (queerteen), hier ist es bisher zu keiner Beratungen gekommen, da wir nicht die Voraussetzungen einer Online Lösung anbieten konnten. Mit dem Geld können wir uns so einen kompletten Standrechner mit Monitor, Tastatur, Maus, Webcam und Headset kaufen. Durch diese Anschaffung können wir wieder unsere Beratungen wie gewohnt durchführen. (2020/C-02)
Es wird eine queere Beratungsstelle geführt mit einem umfangreichen Angebot der Beratung und Aufklärung. Diese wird vom Landkreis MSE und vom Land MV gefördert. Auf Grund der gegenwärtigen Lage, ist es untersagt Veranstaltungen anzubieten, Beratung im direkten Kontakt und Treffmöglichkeiten sind eingeschränkt. Wir halten das Angebot jedoch so weit vor, in Ausnahmen auch persönliche Beratung. Allerdings sind im Projekt geplante Teilnahmebeiträge nicht möglich einzunehmen. Der beantragte Betrag soll dies kompensierten, so dass die Gesamtfinanzierung und das Angebot über diese nächste drei Monat gesichert ist. (2020/C-03)
Aufgrund der Corona-Krise können unsere bisherigen Empowerment-Angebote seit Mitte März nicht in Präsenzform abgehalten werden. Mietkosten von über 1200 € fallen weiterhin an. Wir sind gerade dabei ein digitales Netzwerk aufzustellen, um unseren Zielgruppen (Lesben, Trans*Frauen, Migrantinnen) mittels Onlineberatung weiterhin zur Seite stehen zu können sowie insb. die jüngeren Queers mit dieser zukunftsträchtiger Ausstattung gezielter anzusprechen. Hierfür wollen wir Kameras inkl. Mikrofone sowie Lautsprecherboxen anschaffen. Unser Plan, so auch eine Vollversammlung der LAG Lesben NRW digital durchführen zu können, welche ursprünglich im Mai in unseren Räumen stattfinden sollte, ließe sich auf diese Weise ebenfalls realisieren. Da wir zudem mit dem Feministischen Netzwerk Bielefeld zusammenarbeiten, so auch hier die monatlichen Versammlungen nicht mehr im FraZe stattfinden können, planen wir künftig verstärkt Videokonferenzen einzusetzen. So können wir schneller agieren, auch bei zunehmender Gewalt, und mit der Förderung durch die hms weiterhin gemeinnützig da sein. (2020/C-04)
http://www.frauenkulturzentrum-bielefeld.de/
LSBTIQ*-Jugendliche sind von den aktuellen Infektionsschutz-Maßnahmen existentiell betroffen: Sie können keine Angebote der offenen Jugendarbeit wahrnehmen, und ihre dringend benötigten geschützten Räume des Austauschs untereinander und mit sozialpädagogischen Fachkräften mussten ebenfalls schließen. Das Lokal Harmonie mit seinen – gemeinsam mit 1001plateau (1001plateau.com) realisierten – Angeboten „Transformationscafé“ und „Salon X“ (www.salon-x.org) ist ein solcher Raum. Wir mussten ihn schließen. Um unsere (im Kern 40) Jugendlichen in diesen schweren Zeiten nicht alleine zu lassen, haben wir einen virtuellen Raum erschaffen, in dem sie sich weiterhin begegnen, sich gegenseitig stärken, sozialpädagogische Betreuung erfahren und weiter kreativ sein können. Der zeitliche Aufwand für unsere Fachkräfte ist enorm und aktuell unbezahlt, Mieten für technisch vielfältige virtuelle Plattformen kommen hinzu. Wir erwarten, noch bis August in diesem Modus verbleiben zu müssen, dann langsam in den realen zurück wechseln zu dürfen. Um dies leisten zu können und inzwischen nicht insolvent zu gehen, erbitten wir herzlich Ihre Unterstützung. (2020/C-07)
https://www.lokal-harmonie.de/
Der Verein SCHMIT-Z hat dieses Jahr noch vor der Corona-Krise auf der ersten Etage über dem queeren Zentrum SCHMIT-Z Räume für ihr Jugendprojekt angemietet. Bis letztes Jahr hatten sich die Jugendlichen im Erdgeschoss im Veranstaltungs- und Caféraum getroffen. Nun ist der LSBTIQ*-Jugendtreff mit über 40 Jugendlichen immer größer geworden und daraus sind mittlerweile verschiedene Jugendgruppen entstanden: Route 66 (ab 13 Jahre), Prisma- Gruppe für junge Erwachsene (18-26 Jahre), sowie eine junge Drag-Gruppe und eine Theaterworkshopgruppe. Das ganze Jugendprojekt wird sozial-pädagogisch betreut und ein besonderer Schutzraum wurde erforderlich. Geplant war, die Räume zu einem größeren Raum umzubauen und für das Projekt bedarfsgerecht einzurichten. Corona bedingt sind keine Versammlung möglich, aber 2 Mitarbeiter renovieren weiter, damit hoffentlich bald der Jugendraum nutzbar gemacht werden kann. Die Miete sollte über Spenden und Veranstaltungen finanziert werden. Spenden sind gekommen, aber die Einnahmen aus den Veranstaltungen fehlen jetzt, um die Miete zu bezahlen. Daher hoffen wir auf diesen Zuschuss der Stiftung (2020/C-08)
Im Zuge der Corona-Krise 2020 sehen wir uns mit unserem Beratungsangebot gezwungen, sehr kurzfristig Neuland zu betreten und den Kontakt zu den Beratungssuchenden auf digitale Medien umzustellen. Die damit einhergehenden Herausforderungen sind vielfältig. Hier geht es besonders um LSBTI* mit Handicap in absolut ländlichen Regionen! Ebenso wird ein Besuchsdienst eingerichtet. LSBTI* mit Handicap sollen an neue Medien herangeführt werden und deren Nutzung in kurzer Zeit erlernen. (Siehe Anlage) (2020/C-10)
Unseren Mitgliedsbeiträgen in Höhe von 598 € (im Quartal) stehen in gleicher Zeit Fixkosten für in Höhe von ca. 1095 € entgegen (davon allein Mietkosten in Höhe von 321€/Monat). Da wir derzeit aufgrund der Corona Einschränkungen unser Vereinsheim komplett geschlossen halten müssen, fehlen uns die sonst üblichen Veranstaltungen, mit denen normalerweise die Differenz ausgeglichen wird. Wir beantragen daher den Fehlbetrag von knapp 500 € als Förderung zu gewähren. Vielen Dank. (2020/C-12)
http://www.schwulesbi-fulda.de/
Das WuF-Zentrum blickt auf eine fast 50jährige Geschichte zurück. 1972 gegründet, ist es auch heute noch die Anlaufstelle für queere Personen, deren Freunde und Angehörigen. Das WuF-Zentrum bietet neben der Beratung (Rosa Hilfe, seit mehr als 40 Jahren im Haus), regelmäßige Veranstaltungen wie offener Abend, Kaffeeklatsch, Spieleabende usw. Das Zentrum steht auch der Jugendgruppe (Dejawue) und dem queeren Chor SottoVoce zur Verfügung. Die Finanzierung erfolgt über freiwillige Mitgliederbeiträge (derzeit 180 Mitglieder), den Thekenumsatz bei Veranstaltungen und einer monatlich stattfindenden Gaydisco. Seit Mitte März ist das Haus aber geschlossen, die Disco entfällt seitdem, daher fehlen uns die Einnahmen. Wir würden uns daher sehr über einen Mietkostenzuschuss freuen (2020/C-13)
https://www.rosa-hilfe.de/wuf-zentrum/
Im Allgemeinen und in Krisenzeiten sind Schwarze und PoC LGBT+ Menschen mit Migrationshintergrund unverhältnismäßig stark von einem System betroffen, das Menschen marginalisiert und ihr Leben prekär macht. Viele Mitglieder unserer Gemeinschaft haben keine Papiere, Aufenthaltsgenehmigungen, stabile Gehälter oder Vertragsarbeit. Es wäre eine große Hilfe, diesen Menschen eine gewisse finanzielle Unterstützung für Miete, Rechnungen und Grundbedürfnisse bieten zu können, da die Menschen, mit denen wir in Kontakt stehen, oft nicht in der Lage sind, staatlich finanzierte Unterstützungsdienste zu beantragen, zu denen andere Menschen Zugang haben. (2020/C-14)
Mietkosten (1.011,50 €), Ausfall Präventionsveranstaltungs-Einnahmen (288,50 €) (2020/C-15)
Anschaffung von zwei Laptops für Verein (seine Gruppen) und das Beratungsteam. Jeweils Hardware für Surfen, Videos-Streamen (mit ausreichend Bildschirm-Diagonale) und andere Alltagsaufgaben; Unterstützung von virtuellen Treffen der Gruppen und online-Beratung, mit leistungsfähiger Kamera, ausreichend Arbeitsspeicher (2020/C-17)
Im Rahmen der Umsetzung des Landesprogramms für Demokratie, Vielfalt und Weltoffenheit Sachsen-Anhalt soll mit Jugendlichen der Saaleschule Halle bis zum 30.6.2020 eine bundesweit erste Wanderausstellung „Verfolgte-vertriebene-vergessene Frauen“ über im Zeitraum 1933-1938 verfolgte Frauen (dabei Publizistinnen und Bauhauskünstlerinnen, bei denen Homosexualität ein Verfolgungsgrund war) erarbeitet werden. Dabei wird die Akzeptanz religiöser, kultureller, ethnischer und sexueller Vielfalt gerade bei Jugendlichen gefördert und gestärkt. Wir tragen durch die Arbeit an diesem Thema zur Prävention von Radikalisierungsprozessen ebenso bei wie zum Abbau/zur Prävention von Rechtsextremismus, Rassismus und aller Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, insbes. Antisemitismus und Homophobie, in unserer Gesellschaft. Da durch die Coronabeschränkungen die Arbeit mit den Schüler*innen erschwert sowie die Präsentation mit einem erheblichen Mehraufwand verbunden ist, bitten wir hiermit um Unterstützung. (2020/C-18)
Wir benötigen technische Ausstattung: 2x Webcam, 2 x Lautsprecher sowie ein Chatprogramm (Laufzeit 6 Monate) für einen Büroarbeitsplatz und ein Homeoffice, sowie Unterstützung für professionelle Peer und/oder Sozialberatung für Stadt & Landkreis Osnabrück, sowie den OWL Kreis. Berechnung: ca. 500 € Technik & 1.000 € professionelle Sozialberatung Begründung: Ebenso käme die technische Ausstattung unseren drei Selbsthilfegruppen im benannten Gebiet zugute. Besondere Relevanz hat die Erreichbarkeit von Peer und Sozialberatung für Betroffene von Transsexualität (NGS) besonders für diejenigen die sich in der Transitionsphase befinden, da es hier für sehr viele Betroffene zu abrubten Stops gekommen ist, teminierte Ops wurden und werden aktuell Abgesagt ohne Alternativen, viele Begleittherapien sind ausgesetzt, Verfahren nach dem TSG werden nicht weiterbearbeitet, Begutachtungen und Indikationen können nicht umgesetzt werden. Aber auch viele Betroffene mit anderen Themen der geschlechtlichen Vielfalt finden aktuell in den oben benannten Gebieten keine anderen Beratungsangebote. Auch von der Aidshilfe wurden Anfragen an uns herangetragen für Online-Beratung zur Beratung bei geschlechtlichen Themen von Menschen die als Geflüchtete im besagten Gebiet explizit Hilfe zu diesem Themenbereich suchen, hier besteht die Möglichkeit über Beratende der Aidshilfe mit entsprechenden Sprachkenntnissen die Verständigung her zu stellen. (2020/C-19)
Umstrukturierung und Anpassung unseres bisherigen Beratungsangebots an die derzeitigen Einschränkungen mittels Etablierens eines digitalen Beratungsangebots (Anschaffung von Soft- und Hardware, Kauf von Flatrates und Abonnements etc.) bzw. corona-konformer Umsetzung von Notfall-Terminen (erhöhte Fahrtkosten durch Nutzung von privaten PKWs). Mehraufwendungen für Umlandarbeit, die an anderer Stelle fehlenUmsetzung neuer COVID-19-konformer Maßnahmen zur Förderung der Sichtbarkeit der Bedarfe von LSBTI* Menschen (im Asylsystem): Positionierung von Regenbogenflaggen in zentralen und öffentlichen Gebäuden zur Öffentlichkeitsarbeit, Regenbogen-Mundschutz etc. (2020/C-22)
Die Coronakrise hat mehr als deutlich gezeigt wo sich die Sollbruchstellen unserer Gesellschaft befinden. Das Projekt "Wir lassen keine zurück" möchte im besonderen Frauen die es nicht gewohnt sind, es sich nicht leisten können oder es nicht gelernt haben digital zu agieren und sich virtuell zu vernetzen eine Möglichkeit geben auch in der jetzt coronabedingten Isolation mit der Community in Kontakt zu bleiben. Dazu möchten wir 10 Tabletts anschaffen, die von uns eingerichtet werden. Über unseren Besuchsdienst werden diese an Frauen verteilt die bisher an den virtuellen Angeboten nicht teilnehmen konnten. Die ehrenamtlichen Besucherinnen werden von uns angelernt ihr Wissen über die Handhabung des Tabletts und darauf befindlichen Apps weiterzugeben. (2020/C-23)