Hierzu erklärt Janka Kluge: „Mein Ziel ist es, mit dem Waltraud-Schiffels-Fonds einen Beitrag zum Empowerment von trans* Personen zu leisten. Mit dem Stifter der hms, Prof. Dr. Andreas-Meyer Hanno, verbindet mich die Überzeugung, dass es für unsere politische Selbstorganisation unverzichtbar ist, dass wir uns Handlungsspielräume unabhängig von staatlicher Förderung schaffen und erhalten. Wie ihm geht es mir dabei aber um mehr als um den solidarischen Umgang mit unseren finanziellen Ressourcen. Ebenso wichtig ist, dass wir das außerordentliche persönliche Engagement sehen und wertschätzen, das unsere Communities prägt und dass wir die Personen feiern, die hierzu einen besonderen persönlichen Beitrag leisten und geleistet haben. Aus diesem Grund verleihen wir in diesem Jahr erstmals den Waltraud-Schiffels-Ehrenpreis für das Lebenswerk einer trans* aktivistischen Person. Ich freue mich sehr, dass ich im Namen der Jury bekanntgeben darf, dass Annette Güldenring, trans* Aktivistin, Gründerin und Leiterin der Transgenderambulanz am Westküstenklinikum Heide unsere erste Preisträgerin ist.“
Annette Güldenring stehe mit Ihrem Lebenswerk wie kaum eine andere Person für ein glaubwürdiges und authentisches Eintreten für die Interessen von transgeschlechtlichen Personen im medizinischen System. In bewundernswerter Weise sei es der Preisträgerin gelungen, vor dem Hintergrund eigener biografischer Erfahrungen ihre ärztliche und wissenschaftliche Expertise einzusetzen, um gegen erhebliche Widerstände die Entpathologisierung der Transgeschlechtlichkeit voranzutreiben. Sie habe darüber hinaus über Jahrzehnte einen unverzichtbaren Beitrag zur Versorgung von trans* Personen im norddeutschen Raum geleistet und durch ihre Publikations- und Vortragstätigkeit ebenso wie durch ihren trans* Aktivismus kontinuierlich und mit großer Beharrlichkeit wichtige und wirksame Impulse für die Akzeptanz und Wertschätzung geschlechtlicher Vielfalt im Fachdiskurs gesetzt, betont Janka Kluge.
Die Preisverleihung findet am Samstag, den 23.7.2022, im Rahmen einer Veranstaltung zum Gedenken an die Namensgeberin des Fonds, die 2020 verstorbene Germanistin und Schriftstellerin Dr. Waltraud Schiffels, in den Räumen des VHS-Zentrums Saarbrücken statt. Offiziell übergeben wird in diesem Rahmen auch der Waltraud-Schiffels-Preis für herausragende trans* Projekte, der in 2022 an die „Praxisgruppe ‚Klassismus und trans*inter*nicht-binär‘‘‘, konzipiert und organisiert durch Frede Krischan Macioszek und Gregöre Elisabeth Hamann, vergeben wurde.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier: https://www.facebook.com/events/705993797195366/